In der Welt der Suchmaschinenoptimierung (SEO) gibt es ständig neue Entwicklungen und Diskussionen. Eine wortstarke Debatte dreht sich aktuell um die Nutzung oder das Weglassen von **Meta-Beschreibungen** bei Webseiten und deren Auswirkungen auf den Traffic. Die Sichtweise zweier Experten, die gegensätzlich argumentieren, sorgt dabei für viel Gesprächsstoff in der Community.
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ToggleMeta-Beschreibungen weglassen: Eine kontroverse Teststrategie
Mark Williams-Cook, ein SEO-Experte, teilte in seinen sozialen Netzwerken die Ergebnisse eines von ihm durchgeführten Tests. Das Ergebnis seiner Tests war, dass Webseiten ohne vorher festgelegte Meta-Beschreibungen im Durchschnitt etwa **3 % höhere organische Zugriffe** verzeichneten. Seine Schlussfolgerung war dabei eindeutig: Das manuelle Schreiben von Meta-Beschreibungen sei eine Verschwendung von Zeit.
„Wir haben durch Tests immer wieder festgestellt, dass das Weglassen von Meta-Beschreibungen einen **kleinen, aber statistisch signifikanten Vorteil** von rund 3 % für organischen Traffic mit sich bringt“, erklärte Williams-Cook.
Ein Hauptargument von Williams-Cook war, dass **Google in ca. 80 % der Fälle selbstständig neue Meta-Beschreibungen** generiert, wenn keine bereitgestellt wurden. Diese von Google erstellten Texte seien oft spezifisch auf den jeweiligen Suchbegriff zugeschnitten und hätten eine höhere Relevanz für den jeweiligen Nutzer, als es manuell geschriebene Beschreibungen jemals erreichen könnten.
Warum dies plausibel klingt
Die Idee hat ihre Berechtigung: Wenn Googles Algorithmus selbstständig optimale Beschreibungen erstellen kann, warum sollte man Ressourcen und Zeit in das Schreiben eigener Meta-Beschreibungen investieren, die seltener genutzt werden? Der Gedanke hinter diesem Ansatz wirkt auf den ersten Blick sinnvoll, besonders wenn man den Fokus auf das Wesentliche legen möchte.
Die Kritik: SEO-Tests als “Theater”?
Im Gegensatz dazu veröffentlichte Jono Alderson, ebenfalls ein erfahrener SEO-Spezialist, einen essayartigen Artikel, der Tests wie diejenigen von Williams-Cook kritisch hinterfragt. Er bezeichnete SEO-Tests sogar als **“theatrale Darstellungen“**, die wenig wissenschaftlich fundiert seien.
„SEO ist kein geschlossenes System wie bei bezahlten Werbekampagnen. Die Weblandschaft ist hochkomplex und voller dynamischer Einflüsse. Der Versuch, einzelne Änderungen isoliert zu testen, ist schlichtweg nicht möglich.“ – Jono Alderson
Für Alderson ist es nahezu unmöglich, wirklich vorherzusagen, welcher Faktor welche Auswirkungen hat. Er kritisiert, dass **ständig wechselnde Variablen** – wie Tageszeit, Wettbewerb oder sogar das Wetter – die Ergebnisse stark verfälschen können.
Wie zuverlässig sind SEO-Tests?
SEO-Tests, die echte Websites mit all ihren Variablen betrachten, arbeiten in einem **offenen System**, in dem externe Einflüsse schwer bis unmöglich zu kontrollieren sind. Das bedeutet, Tests können zwar grobe Trends zeigen, sollten aber nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage dienen.
Sollten wir Meta-Beschreibungen abschaffen?
Während Jono Alderson die Grenzen von Tests betont, liegt der Fokus von Williams-Cook darauf, ob ein solches Experiment tatsächlich sinnvolle Erkenntnisse bietet. Beide Experten argumentieren aus unterschiedlichen Perspektiven, aber ihre Aussagen deuten in gewisser Weise auf dasselbe hin: Eine **individuelle Anpassung je nach Website** und Zielgruppe ist unerlässlich.
Wichtig ist, den Kontext zu beachten: Was für eine Website funktioniert, muss nicht automatisch auch für eine andere gelten. Ob du also Meta-Beschreibungen weglässt oder beibehältst, sollte von deiner Content-Strategie, deinem Publikum und deinen Zielen abhängen.
Fazit: Was solltest du tun?
Ob sich das Weglassen von Meta-Beschreibungen lohnt, bleibt eine Frage der Strategie. Es ist entscheidend, zu hinterfragen, wie sich Änderungen wirklich auf die Nutzererfahrung und die Relevanz deiner Inhalte auswirken. Eins ist klar: SEO bleibt ein komplexes Feld, in dem es oft keine einfache Antwort gibt. Doch eins steht fest: Die Diskussionen treiben die Innovationen in der Branche stetig voran.